Am 20. September 2017 ereignete sich beinahe historisches für uns als Schule und das Bundesland Hamburg. Die Schüler Benjamin Zeisberg, Adrian Renken, Otto Verstl, Jan Fening und Steuermann Bent Özkan erruderten einen Bundessieg im Gigvierer für das MCG. Es handelt sich um den ersten Sieg für das MCG und Hamburg in dieser Bootsklasse seit 1986. Zusammen mit unserem Achtersieg 2014 stellen diese beiden Goldmedaillen die einzigen Ruder-Bundessiege für Hamburg in den letzten 15 Jahren dar. Wir sind mittlerweile also mit gehörigem Abstand die erfolgreichste Ruderschule in unserem Bundesland.
Weiterhin stellte dieser Erfolg den einzigen Bundessieg auf dem Herbstfinale, also in den Sportarten Fußball, Hockey, Tennis, Golf, Schwimmen, Beachvolleyball, Leichtathletik, Triathlon und Rudern für das Land Hamburg dar. Damit ist das MCG derzeit Hamburgs erfolgreichste Schule im Sport überhaupt.
Schon beim Training des Gigvierers wurde mir recht schnell klar, dass dies die schnellste Mannschaft war, welche ich jemals trainiert hatte. Die Jungs waren wirklich gut drauf, die Zeiten stimmten. Was sie trug war ihre Gemeinschaft. Sie hatten einfach Lust gemeinsam auch durch härtestes Training zu gehen und allmählich wurde uns allen klar, dass nach den beiden Silbermedaillen in den Jahren 2015 und 2016 in dieser Bootsklasse in diesem Jahr vielleicht tatsächlich ein Platz ganz oben auf dem Treppchen drin war. Allerdings wurde diese Vorfreude am Anreisetag zum Wettkampf deutlich gedämpft. Jan, Adrian und Benny reisten mit einer teilweise schweren Erkältung an. Am Anreise- und Trainingstag sind wir lediglich eine kurze Einheit gefahren und die Jungs sind direkt wieder ins Hostel gefahren. Insgesamt hat die Mannschaft gefühlt 80% ihres Aufenthalts in Hostelbetten verbracht. Der Vorlauf musste aber gewonnen werden. Die ersten 500 Meter des Vorlaufs wollten wir hart angehen da die Jungs dort durch die Erkältung noch halbwegs Luft bekamen und man manchmal die Gegner schon hier zur Aufgabe zwingen kann. Schließlich qualifiziert sich nur das schnellste Boot direkt für das Finale, während der Rest sich noch am gleichen Nachmittag über einen Hoffnungslauf qualifizieren muss. Die Taktik klappte. Die Landessieger aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Baden-Württemberg ließen sich an der 500 Meter-Marke zur Aufgabe bewegen und die Jungs konnten wieder ins Bett. Am Finaltag ging es dann gegen Niedersachsen (dem Sieger des anderen Vorlaufs), und aus den Hoffnungsläufen Hessen, Nordrhein Westphalen, Brandenburg und Bayern um die Medaillen. Mittlerweile ging es den Jungs wieder etwas besser und Vorfreude wie Aufregung waren groß. Hier brachten die Jungs das Wasser richtig zum Kochen. Bis zur 500 Meter Marke hatten sie eine gute Länge gegenüber NRW und Niedersachsen herausgerudert. Dann kam der Mittelspurt und auf einmal war Wasser dazwischen. Die Gegner ließen abreißen und das restliche Rennen war genau nach meinem Geschmack. Die Jungs gewannen ungefährdet mit mehreren Längen Abstand… Gut für die Nerven der vielen Schlachtenbummler, welche den Weg nach Berlin fanden.
Die Freude war riesig. Vor allem bei Benny, der nach zwei Silbermedaillen in den vergangenen Jahren nun seine JtfO – Karriere vergoldete und zum erfolgreichsten MCG – Sportler aller Zeiten wurde. Benny geht als Kapitän der Mannschaft nun von der Brücke. Im nächsten Jahr ist er zu alt um noch einmal anzutreten. Wir werden seine internationale Karriere weiter verfolgen.
Für mich war der Sieg über das sonst übermächtige Carolinum Osnabrück (Niedersachsen) ein ganz besonderer. Schließlich gelang dies zum ersten Mal.
Die Stimmung in der 18-köpfigen MCG – Mannschaft war auf der Abschlussfeier in der Max-Schmeling-Halle sehr gelöst. Gerade da auch unsere anderen Boote außerordentlich gute Ergebnisse erzielten. So gelang es zum ersten mal alle drei JtfO Mannschaften in das Finale der letzten sechs zu bringen. Der Jungenvierer des jüngeren Jahrgangs mit Emanuel Mathews, Quentin Kämpf, Julian Mertens Simon Trunschke und Steuermann Haoyang Cao belegte einen hervorragenden 6. Platz und der Mädchenvierer mit Nele Hansen, Clara zu Solms, Svea Trepte, Melia Wulf und Steuerfrau Viktoria Hölting schrammte mit Platz 4 nur haarscharf am Treppchen vorbei. Hier erwarten wir in den nächsten Jahren großes, da die Mädchen fast alle im jüngsten Jahrgang waren und in dieser Besetzung auch im nachten Jahr noch starten dürfen. Zusätzlich fuhren die Mädchen noch den erstmals ausgetragenen Schülerinnenachter – Cup. Für den Achter wurde die Vierermannschaft noch durch Nefel Aksoy, Marla Jack, Henrike Hölting und Hannah Görge verstärkt und es gelang ein hervorragender Sieg im B – Finale, also Platz 7.
Unser besonderer Dank gilt all den Besuchern, allen voran Frau Nesemeyer, welche einen sehr netten Rahmen schufen und uns sehr unterstützen. Vor allem danken wir Max Dieck und Niclas Titus Junkes welche viel Zeit und Herzblut in die Betreuung des Mädchenvierers und des kleinen Jungenvierers steckten.
Felix Hoppe