Jedes Jahr messen sich die stärksten B-Junioren-Ruderer der Städte Hamburg, Berlin, Bremen, Rostock, Potsdam und Dresden beim sogenannten Städtekampf. Diesmal durften auch drei Sportler von uns Hamburg vertreten. Der Austragungsort wechselt jedes Jahr. In diesem Jahr wurde Pirna bei Dresden für die Austragung festgelegt. Hier messen sich die Sportler in verschiedenen Disziplinen vom Großboot bis zum Einer. Es durften Adrian im 8+ und 4+, sowie Clara und Nele (Stf.) im 4x+ auf der erstmaligen Langstrecke (10km!) antreten. Weiterhin waren Nele und Clara auch im 1x für die 500m-Rennen am Sonntag gemeldet.
Freitag, 27.10.
Freitagmittag trat das Junior-Team Hamburg mit drei vollen Bussen die Reise nach Dresden an. Die Anreise gestaltete sich für uns mit dem Bus, der den Bootsanhänger zieht, als sehr gemütlich mit einer Reisedauer von ca. 11h dank mehreren Zwischenstopps in Ratzeburg und Berlin. Hinzu kamen einige Staus und Sportler, die vereinbarte Treffpunkte erst nach dem dritten Versuch fanden. Auch einer spontanen Polizeikontrolle vor Ort durfte sich einer der Busse stellen. Nachdem wir all diese erfahrungsreichen Zwischenfälle gemeistert hatten, kamen wir endlich gegen 22 Uhr bei einem gemeinsamen Essen beim Italiener in Pirna zusammen. Die Stimmung war trotz aller Strapazen sehr ausgelassen. Der Landestrainer Nils Meyer betonte in seiner kurzen Ansprache, dass wir als Stadt Hamburg um einen erhofften Landessieg mitrudern würden, nachdem der Erfolg im letzten Jahr in Hamburg-Allermöhe leider ausblieb. Nach dem Essen ging es zum Wohle aller in der Jugendherberge in die wohlverdienten Betten.
Samstag, 28.10.
Neuer Tag – Neues Glück! Am nächsten Morgen fuhren alle Sportler zur Strecke in Dresden-Prina. Dort erhielten wir erstmal die begehrten Junior-Team Hamburg – Westen, die vom Hamburger Ruderern auch auf anderen Events gerne getragen werden. Da die Regatta direkt auf der Elbe ausgetragen wurde, waren wir sehr gespannt auf die angekündigte Strömung. So gingen wir vormittags zum Training aufs Wasser, um uns an die Strömung und an den frischen Wind zu gewöhnen. Nach dem Mittagessen begann sofort die direkte Rennvorbereitung: Warmlaufen, Rennbesprechung, Skulls und Riemen an den Steg bringen. Daraufhin begaben sich die Großboote bei bereits sehr stark auffrischendem Wind auf die bewegte Elbe. Schon vor dem Start hatten besonders die Hamburger Boote mit dem starken Wellengang und böigen Wind zu kämpfen. Auch über das Rennen wurden die Bedingungen nicht einfacher und die starke Konkurrenz forderte die Sportler zu persönlichen Höchstleistungen bei spannenden Kopf-an-Kopf Rennen. Am Ende setzen sich die Jungs durch und erreichten den Sieg in der 8+-Klasse. Auch die Mädchen konnten mit einem 5. Platz drei Punkte holen und somit lag Hamburg in der Gesamtwertung auf Platz 1 des Städtekampfes.
Am Abend trafen sich die Sportler aller Städte zum gemeinsamen Essen und Halloween-Bowling, was allen viel Freude bereitete. Einzig die Wettervorhersage mit einem drohenden Orkan machte langsam aber sicher die Runde. Bereits am Abend waren bei der 40km langen Heimfahrt in die Unterkunft in Pirna sich verschlechterndes Wetter auszumachen.
Sonntag, 29.10.
Am Morgen des Sonntages wachten wir von dem starken Wind auf. Böen von bis zu 100 km/h wurden erwartet und die sportlichen Leitungen aller teilnehmenden Landesverbände waren sich schnell einig: Die für den Tag geplanten Klein- und Mittelboot-Rennen können aufgrund der extremen Bedingungen nicht durchgeführt werden. Einige andere Städte entschieden sich, die Wettkämpfe auf dem Ergometer auszutragen. Hamburg und Bremen traten jedoch lieber die Heimreise an. Sogar unseren Bootsanhänger mussten wir an der Strecke stehen lassen, da dieser bei dem Wind eine Gefahr für die Mitfahrer im Zugfahrzeug darstellte. Trotz angezogener Handbremse und eingeschobenen Keilen drohte sogar der stehende, voll beladende Anhänger abzuheben. Wir konnten durch einen Standortwechsel auf dem Gelände des Landesleistungszentrums Sachsen zum Glück Schlimmeres verhindern. So traten wir mit einem Gesamtsieg für Hamburg überraschend früh am Sonntag morgen die Heimreise an. Selbst ohne Anhänger waren die Windbedingungen auf der Autobahn im VW-Bus des AAC stark zu spüren. Wir waren sehr froh, den Anhänger in Dresden erstmal stehen gelassen zu haben.
Natürlich war es sehr schade, dass wir die Kleinboot-Rennen nicht mehr fahren konnten. Allerdings hat der Wettkampf insgesamt sehr viel Spaß gemacht und besonders die Langstrecke war eine tolle Erfahrung. Es war eine große Ehre, Hamburg repräsentieren zu dürfen. Glücklicherweise sind alle Teilnehmer und Trainer inkl. der verspäteten Boote wohlbehalten wieder in Hamburg angekommen.
– Nele, Clara, Adrian